Hagebutten ernten – vor oder nach dem Frost?

Herbstzeit ist Hagebuttenzeit.

Überall strahlt es leuchtend rot und wärmt die graue Tristesse auf.

Sie ziert nicht nur unsere Landschaften im tristen Grau des Herbstes und Winters. Sie sorgt auch für Wärme und reiche Vitamin Versorgung über die kalten Monate: die Hagebutte.

Doch wann ist eigentlich der beste Erntezeitpunkt? Es scheint als scheiden sich die Geister um den Frost: ernten wir vor dem Frost? Ernten wir nach den Frost?

Was ist der Unterschied?

Beginnen wir mit dem Ziel: was möchtest du denn aus der Hagebutte herstellen, wozu möchtest du sie verwenden?

Als Teedroge nutzen wir die reife Frucht. Man erkennt sie an der sattroten Farbe und der festen Konsistenz.

Hagebutten vor dem Frost ernten hat sowohl praktische Gründe als auch geschmackliche:

Vor dem Frost ist die Frucht noch sehr hart. Das Gewebe ist stabil, bildet reichhaltige Kerne aus und das Hagebuttenfruchtfleisch enthält sehr viel Vitamin C und andere Säuren.

Inhaltsstoffe: In den frischen Früchten finden wir viele Vitamine, u.A, knapp 2% Vitamin C, Öle, Fruchtsäuren, Zucker, Gerbstoffe und Pektin.

Die Kerne enthalten Vitamin E, Fettsäuren, Ölsäuren, Linolensäuren und sogar bis zu 33% Alpha-Linolensäre.

Die sehr reifen Kerne sollen in Spuren auch eine Vorstufe von Vitamin A enthalten.


Wirkung und Verwendung: Der hohe Gehalt an Vitamin C und ihr leicht säuerlicher Geschmack macht die frische Hagebutte zum Liebling in vielen Tees. Hagebutte wirkt leicht harntreibend. Darum geben wir sie gerne in Mischungen zur Durchspülung.

Regelmäßige Einnahme von Pulver aus Hagebuttenschalen senkt den LDL-Cholesterinspiegel, Arthrose und Gelenkschmerzen werden verringert. Dazu gibt es derzeit ausführliche Studien, um die Wirksamkeit weiter zu erforschen.

Durch die stabile Form kannst du die Hagebutten einfach halbieren und mit dem Ende eines Löffels die haarigen Kerne herausschaben.

Anschließend lässt du die Hälften eine Woche in der Nähe einer Heizung trocknen. Danach kannst du sie pur oder in einer Teemischung verwenden.

Beliebt ist hierzulande die Mischung Hagebutte und Hibiskus: du liebst ihn sicher auch, den leicht säuerlichen, erfrischenden und gleichzeitig wärmenden Geschmack.

Getrocknete Hagebuttenschalen lassen sich auch kleinhechseln oder pulverisieren. Das Pulver ist eine gesunde Nahrungsergänzung und passt auf Müslis oder Smoothies.

Hagebutte nach dem Frost ernten:

Für Mus, Marmeladen, Gelees oder auch Säfte sammeln wir Hagebutten erst NACH dem ersten Frost.

Der Frost verändert die Zellstruktur der Hagebutten, so dass die Frucht sehr weich, fast schon matschig ist. Der Geschmack der Hagebutte verändert sich nach dem Gefrieren - sie wird süßer und gleichzeitig weniger sauer. Das heißt nach unserem Plausibilitätscheck natürlich auch, dass der Gehalt an Vitaminen stark zurück geht.

Du kannst die gereinigten Früchte einfach einkochen, gegebenenfalls die Kerne mit einem grobmaschigen Sieb herausfiltern und dann weiterverarbeiten.

Also: Hagebutten vor oder nach dem Frost ernten?

  • Unterm Strich: vor dem Frost für Tees oder als Nahrungsergänzungsmittel.

  • Nach dem Frost für Kulinarisches.

Was machst du dieses Jahr aus Hagebutten? Ich freue mich immer über Rezepte und Ideen!

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